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Karl Ammann Tierfotograf, Buch- und Filmautor, Naturschützer

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Lagebericht aus Boten - November 2009


Als wir am 9. November erneut nach Boten reisten verbrachten wir zwei Tage dort. Wir schauten uns um, damit wir uns ein Bild von der momentanen Lage machen konnten und diese mit früheren Besichtigungen von uns und von Jude Osborne, Mitglied bei Free the Bears vergleichen konnten.
Das Casino hatte immer noch Tigerwein, Tigerbeinknochen, Gallenblasen sowie Gallenblasenprodukte usw. im Schaufenster stehen.
Ein Restaurant hielt immer noch zwei Affen und zwei große Bären, die ein extrem fettiges Fell hatten (die Tiere werden jetzt hinter dem Restaurant versteckt).
Auf der Hauptstraße fanden wir zwei verwahrloste Leopardenjunge, die miteinander spielten. Als wir zu filmen begannen, kam der Besitzer vorbei und steckte sie in eine Kiste aus Styropor, und bedeckte sie mit einer Plastiktüte (außerdem wurden noch zwei weitere Affen in Käfigen gehalten).
In der Zwischenzeit kam der Fahrer eines LKWs auf unseren Begleiter zu und sagte ihm, dass er von zwei Tigerjungen wüsste, die in einem Dorf auf halber Strecke zwischen Boten und Luang Prabang zum Verkauf angeboten werden. Ein paar Vietnamesen würden den Preis von 2000 US-Dollar, den die Dorfbewohner bzw. die Jäger dafür verlangten, runterhandeln. Uns gelang es ihren exakten Aufenthaltsort ausfindig zu machen.
Wir suchten die Bärenfarm auf und stellten fest, dass die Wachhunde außerhalb nicht mehr da waren, so wie es Jude in seinem Bericht beschrieben hatte. Ein Bär lag jammernd in einem Graben und ließ ernsthafte Anzeichen von Strapazen erkennen.
Man gestattete mir hereinzukommen, jedoch ohne Kamera. Ich sah weitere 17 Bären, die sich auch in einem sehr schlechten Zustand befanden und zitternd auf dem Rücken lagen.
Wir verhandelten abermals mit dem Besitzer, der uns einen Preis von ungefähr 2000 US- Dollar für einen Bären machte. Dabei sagte er, dass er die Farm schließen wolle.
Wir vereinbarten einen Termin mit dem Regierungschef des Distrikts Boten. Er behauptete nichts von einer Bärenfarm zu wissen oder von irgendwelchen anderen gefangenen Wildtieren (als er seinen „Außenminister“ fragte, bestätigte dieser, dass dies in der Tat wahr sei). Er zeigte Interesse daran, eine Lösung zu finden und die übrigen Farmen zu schließen.
Wir wiesen ihn eindringlich darauf hin, dass einige Bären sehr krank aussehen und boten an, chinesischsprachige Tierärzte kommen zu lassen, um den Tieren zu helfen.
Als ich in Singapur ankam, sorgte ich dafür, dass ein Tierarzt, der chinesisch sprach, den Besitzer der Bärenfarm und den Regierungschef von Boten anrief. Es stellte sich heraus, dass sie ein ernstes Problem hatten und sich dessen auch bewusst waren. Einige Bären waren bereits gestorben, ebenso ein Pferd und auch die Hunde, die das Pferdefleisch gegessen hatten, starben. Die Ursache dafür war offensichtlich ein Virus, der sich von einer Tierart auf die andere überträgt, und ernst genommen werden muss. Sie sagten, sie hätten die Hunde, die Bären und das Pferd verbrannt, womit sie einen eindeutigen Hinweis darauf lieferten, dass sie sich im Klaren darüber waren, dass sie für ein ernstzunehmendes Gesundheitsproblem verantwortlich sein könnten.
Der Tierarzt aus Singapur willigte ein die Vertreter einer Nichtregierungsorganisation aus Australien und China an jenen Ort kommen zu lassen, um einige Feldversuche durchzuführen. Daraufhin wurde die Situation als äußerst bedenkliche eingestuft, da es sich wahrscheinlich um einen Virus handelte, der auch auf Menschen übertragbar ist.
Die Versuche sind seit gestern, dem 27.11.2009, im Gange und ich habe gerade mit einem der NRO-Vertreter gesprochen, der mir sagte, dass neun Bären gestorben sind und die zwei mit dem fettigen Fell außerhalb des Restaurants verschwunden sind, genau wie die zwei verwahrlosten Leoparden. Sie nehmen an, dass ein weiterer Bär heute sterben wird. Das Untersuchungsergebnis schließt Staupe so weit aus, aber nichts anderes.
Angeblich haben Besprechungen mit dem Regierungschef stattgefunden und es gibt einen Fortschritt bei Suche nach einer langfristigen Lösung beziehungsweise der Errichtung einer Tierpflegestation.
Wir gingen auch der Sache mit den Tigern nach und fanden heraus, dass die zwei Tigerjunge von den Vietnamesen mitgenommen wurden und für einen Preis von ungefähr 1800 US-Dollar pro Junges über die Grenze geschmuggelt wurden. Ich bin entschlossen mehr Nachforschungen darüber anzustellen.

Übersetzung: Anja Harnisch

 Deutsches WappenChineese Flag

Kranker, leidender Bär in einer Farm in Boten!

Kranker, leidender Bär in Boten

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