Nachdem mir kürzlich einige Presseberichte zum Thema des außer Kontrolle geratenen Handels mit Menschenaffen geschickt wurden, schaute ich mir den unten stehenden link an, in dem es darum geht, wie dieses Thema bei der GRASP Ratssitzung der UNESCO letzte Woche in Paris aufgegriffen wurde.
http://www.iisd.ca/grasp/council2/Nov8.html
Beim Durchschauen der Bilder und Namen in den verschiedenen Bildergalerien stellte ich fest, dass mir die meisten Leute vertraut waren. Viele von ihnen haben seit Jahrzehnten mit dem Menschenaffengeschäft zu tun. Meine Vermutung ist, dass sie Millionen angesammelter Dollars gezahlt haben, um an solchen Tagungsorten zu sein und bereits Tausende von Unterhaltungen über den Natur- und Umweltschutz geführt haben.
Einige der entsprechenden zusammenfassenden Berichte zur Eröffnung dieser Zusammenkunft machen deutlich, dass sie akzeptieren, dass es heute schlimmer um die Affen steht als jemals zuvor. Die Akteure, die bei diesem GRASP Meeting teilnehmen und für gewöhnlich von Treffen zu Treffen fliegen, sind auch diejenigen, die Hunderte von Millionen Dollar für Umweltschutzprojekte ausgegeben haben, bei denen es angeblich darum geht, etwas gegen die Misere der Affen zu tun. Und jetzt sagt man uns, dass wir schlimmer dran wären als je zuvor. Die Auffangstationen sind voll (manche der Teilnehmer empfehlen immer noch Euthanasie für die Waisen. Angeblich weil sie in der Wildnis verloren wären, aber sie übersehen, dass jede/r neue Waise ein weiterer Beleg für das Scheitern ihrer Naturschutzbemühungen ist). Der Buschfleischhandel ist weit davon entfernt unter Kontrolle zu sein, die Wälder Indonesiens und mit ihnen der Wohnraum der Orang-Utans wird schneller gerodet als jemals zuvor, und in den letzten 10 Jahren hat der Handel mit lebenden Affenwaisen stärker zugenommen als zu irgendeiner Zeit seit CITES auf der Bildfläche erschienen ist. Was sagt das über die Effektivität dieser Silberrücken aus, die an diesen Meetings teilnehmen und Kampagnen um noch mehr Fördergelder betreiben, ohne den geringsten Hinweis, dass sie aus Fehlern der Vergangenheit gelernt oder reelle Pläne hätten, neue Möglichkeiten auszuprobieren? Vielleicht sollte man mal die politische Korrektheit über Board werfen und nicht nur den Weg des geringsten Widerstands gehen.
Tatsache ist, dass die meisten dieser Akteure, gemessen an ihrer Erfolgsgeschichte, in der normalen Geschäftswelt längst zurück auf die Wiese geschickt worden wären. Nur in der Naturschutz-Industrie kommen sie damit davon, 30 Jahre lang zu erklären, obenauf zu sein und sich gegenseitig auf die Schulter zu klopfen, während die tatsächliche Erfolgsgeschichte vor Ort so aussieht, dass alle wichtigen Schlachten und mit Sicherheit der Krieg, auf ganz breiter Front verloren werden.
Sollten irgendwann mal Unternehmensführer auf dem Moderatorenpodium sitzen und eine unabhängige Prüfung Dritter zu solchen Projekten verlangen (eine viel geschäftsmäßigere Herangehensweise an den Natur- und Umweltschutz, wie schon in einer meiner früheren Stellungnahmen vorgeschlagen), wo Ergebnisse offengelegt werden und man aus Fehlern der Vergangenheit lernt, werde ich mein Scheckbuch herausholen und einen hohen (für meine Verhältnisse) Scheck ausstellen für wen auch immer, der dann tut, was an dieser Front getan werden muss.
In der Zwischenzeit geht meine Einschätzung dahin, dass dies nur „feel good" Gespräche zum Thema Naturschutz sind, bei denen man über die Finanzierung von einem Heftpflaster-Projekte hier und einem Heftpflaster-Projekt dort spricht, während der Patient an tödlichem Krebs verstirbt.
Hier noch eine andere Stellungnahme, die ich bereits vor einigen Monaten zu diesem Thema schrieb:
Übersetzung: Claudia Herms